Familie und Freunde kommen
„Fußstapfen hinterlassen“: Holstein-Kiel-Trainer Rapp ist heiß auf Hoffenheim-Rückkehr
Holstein-Kiel-Trainer Marcel Rapp freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub Hoffenheim.
Quelle: PAT SCHEIDEMANN
Am Sonnabend steht für Holstein Kiel das erste Bundesliga-Pflichtspiel der Vereinsgeschichte an. Trainer Marcel Rapp ist bereits voller Vorfreude und freut sich auf das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub TSG 1899 Hoffenheim. Dafür musste der 45-Jährige reichlich Tickets organisieren.
Kiel. Sieben Jahre war Marcel Rapp als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim aktiv. Von der U17 bis zum Profi-Coach durchlief der gebürtige Pforzheimer sämtliche Stationen bei den Kraichgauern, machte seine ersten Schritte als Übungsleiter. Am kommenden Sonnabend (15.30 Uhr, Holstein-Kiel-Liveticker) kommt es für den 45-Jährigen zum zweiten Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Beim ersten Mal setzte es im DFB-Pokal mit Holstein Kiel in Hoffenheim eine 1:5-Klatsche (2. Runde, 2021). Trotzdem freut sich Rapp auf die Rückkehr nach Sinsheim.
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„Ich bin nicht nervös vor dem Spiel, aber die Vorfreude ist sehr groß. Es wird ein historisches Spiel, alle freuen sich darauf. Das sollten wir mit auf den Platz nehmen“, ist Rapp vor dem ersten Bundesliga-Spiel der Störche der Vereinsgeschichte Feuer und Flamme. Eine zweistellige Anzahl an Tickets musste Rapp für Familie, Freunde und Bekannte organisieren, die alle aus dem Großraum rund um Karlsruhe anreisen. „Die drücken alle Holstein Kiel die Daumen. Ich freue mich, die alle nach dem Spiel zu sehen“, sagt der zweifache Familienvater.
Rapp: „Beim Aufstieg hat auch keiner mit uns gerechnet“
Von außen werden die Störche nach dem Aufstieg aus der Zweiten Liga in der öffentlichen Wahrnehmung als Neu-Bundesligist bisher eher belächelt. Hinzu kommt die durchwachsene Vorbereitung. Rapp kann das aufgrund der Größe des Kieler Klubs, der finanziellen Möglichkeiten an der Förde und der Kaderstruktur mit wenigen großen Namen sogar nachvollziehen.
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„Wenn ich noch im Süden wohnen würde, würde ich denken, dass Kiel auf jeden Fall absteigt. Schaut man auf die Spieler und den Marktwert, dann werden sich viele fragen, was die in der Bundesliga wollen“, konstatierte Rapp. „Beim Aufstieg hat aber auch keiner mit uns gerechnet. Wir wollen unsere Fußstapfen in der Bundesliga hinterlassen.“ Eine Formulierung, die der 45-Jährige auch schon vor knapp einem Jahr für die anstehende Saison der Zweiten Liga gebraucht hatte.
Rapp freut sich auf Wiedersehen mit ehemaligen Spielern
Während der 45-Jährige zum TSG-Trainerteam und Staff nur noch wenige Bezugspunkte hat, kennt der KSV-Coach die Spieler der Hoffenheimer umso besser. Dazu zählen auch Akteure wie Oliver Baumann, Florian Grillitsch, Kevin Akpoguma oder auch Dennis Geiger, die Rapp in seiner Zeit als Profi-Interimstrainer bei der TSG betreute.
„Es gab keinen Kontakt im Vorfeld, aber ich freue mich dennoch sehr, die Jungs wiederzusehen“, betonte der Holstein-Coach, der die Unruhe um die TSG nach dem Abgang von Sportchef Alexander Rosen und Leiter Profifußball Pirmin Schwegler verfolgt hat. Als Vorteil für Holstein sieht Rapp die Nebenkriegsschauplätze bei den Kraichgauern allerdings nicht.
„Man kann sagen, dass die Unruhe schlecht ist, oder das Team entwickelt eine Jetzt-erst-Recht-Mentalität. Von daher sind wir gut beraten, auf uns zu gucken“, gab sich Rapp gewohnt diplomatisch, schob dann aber doch hinterher: „Ich sehe bei uns überhaupt keinen Druck und wüsste auch nicht, woher der kommen soll. Wir wollen Spiele gewinnen, wissen aber auch um unsere Rolle in der Liga.“
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Kaderplätze für das Hoffenheim-Auswärtsspiel begrenzt
So oder so: Der Auftritt der KSV am Wochenende in Sinsheim wird historisch. Zum ersten Mal tritt ein Klub aus Schleswig-Holstein in der Bundesliga an. Wen Rapp dann mit nach Hoffenheim nimmt, behielt der KSV-Coach noch für sich. Am vergangenen Wochenende mussten mit Jonas Sterner, Aurel Wagbe und Phil Harres gleich drei Youngster auf die Reise nach Aachen verzichten und stattdessen bei der U23 spielen. Diese Entscheidung machte sich Rapp nicht leicht, betonte aber den Plan dahinter.
„Der einfachste Grund ist, dass wir nur 18 Spieler mit in Kader nehmen können. Es geht darum, was den Jungs am meisten bringt. Wenn die auf der Bank sitzen, bringt es ihnen nicht so viel wie in der U23 zu spielen. Sie brauchen Spielpraxis“, erklärte der Störche-Cheftrainer. Klar ist: Auch am Wochenende werden wieder Spieler in Kiel bleiben müssen. Wen es diesmal treffen wird, behielt Rapp noch für sich.
KN